2000 v.Chr. | Erste jungsteinzeitliche Siedlungen im Hattinger Raum. |
4 | Der
germanische Volksstamm der Hattuarier lebt an der mittleren
Ruhr. Einer kleinen, dorfähnlichen Siedlung dieses
Stammes, die sich wahrscheinlich auf dem sogenannten "Nocken"
oberhalb der Winzer Ruhrfurt befindet, verdankt Hattingen
seinen Stadtnamen. |
715 | Sachsen
erobern das Land der Hattuarier. |
um 800 | Die
Franken unter Karl dem Großen erobern den Raum Hattingen
von den Sachsen zurück. Aus der alten Hattuarierfeste
entwickelt sich ein Reichshof, der mit seinen etwa 20
Unterhöfen die fränkischen Machtansprüche
an strategisch bedeutender Stelle sichern soll. |
837 | Die
beiden Bäche "podrebeci" (Porbecke in Stüter)
und "farnthrapa" (Felderbach in Elfringhausen)
werden urkundlich erwähnt. |
1005 | Der
spätere Kaiser Heinrich II. schenkt den Reichshof
Hattingen mit der dazugehörenden Kirche dem Kloster
Deutz. |
1047 | Bredenscheid
wird erstmalig in einem Verzeichnis des Klosters Werden
genannt. |
17.11.1054 | Kaiser
Heinrich III. schenkt dem Nonnenkloster Essen zehn Hufe
im Dorf Holthausen. |
17.06.1147 | Nennung
der Kirche in Niederwenigern. |
um 1150 | In
einem Güterverzeichnis des Klosters Werden sind Besitzungen
in Baak und Winz verzeichnet. |
um 1200 | Errichtung
der Isenburg. |
07.11.1225 | Der
Kölner Erzbischof Engelbert wird durch die Soldaten
des Grafen Friedrich von Isenberg getötet. Bei einer
Strafaktion wird die Isenburg zerstört, Graf Friedrich
in Köln hingerichtet. |
12.05.1227 | Graf
Adolf von der Mark lässt zur Festigung seiner Ansprüche
auf das Territorium des Isenbergers auf dem "Blanken
Steyn" eine Burganlage errichten. |
um 1270 | Das
Kloster Werden erhält Einkünfte aus Dumberg. |
1280 | In
einem Lehnsverzeichnis der Herrschaft Steinfurt wird erstmalig
"Welpere" genannt. |
30.06.1319 | Erwähnung
der Hattinger Ruhrbrücke. |
17.05.1350 | Graf
Engelbert von der Mark verleiht Volberts Haus in Hattingen
die vollen Freiheitsrechte. |
05.09.1355 | Graf Engelbert bestätigt auch Blankenstein die Freiheitsrechte. |
02.07.1396 | Der
so genannte Befestigungsvertrag gilt allgemein als Erhebung
Hattingens zur Stadt. |
02.02.1412 | Gründung
von drei Gilden in der Stadt Hattingen. Besonders die
Tuchmacher erlangen überregionale Bedeutung. |
21.10.1424 | Im
Bruderkrieg der Grafen Adolf und Gerhard von der Mark
brennen bergische Soldaten Hattingen bis auf 2 Häuser
vollständig nieder. |
20.07.1435 | Privileg
der Wochen- und Jahrmärkte für Hattingen. |
24.05.1486 | Bürgermeister
und Rat von Hattingen erhalten das Recht, eigene Gesetze
und Statuten zu erlassen. |
1554 | Hattingen
und Blankenstein sind Hansestädte. |
1576 | Das
Alte Rathaus auf der Fleischhalle am Untermarkt wird fertiggestellt. |
ab 1580 | Die
Reformation setzt sich im Hattinger Land durch. |
1586-1590 | Befestigung
der Stadt mit einer steinernen Ringmauer, Wehrtürmen
und 5 festen Stadttoren. |
20.08.1594 | Auch
Blankenstein erhält das Privileg zur Abhaltung von
3 Jahrmärkten. |
02.10.1614 | Infolge
des jülich-klevischen Erbfolgestreites werden Hattingen,
Blankenstein und Stiepel durch spanische Truppen besetzt.
Bis 1630 bleibt das protestantische Hattingen fast durchgängig
von katholischen Truppen besetzt. Das Hattinger Land verarmt. |
10.03.1635 | Hattingen
muss sich nach zehntägiger blutiger Belagerung dem
schwedischen Obristen Wilhelm Wendt zum Krassenstein ergeben. |
01.09.1662 | Der
Große Kurfürst erlässt den Befehl, die
baufällige Burg Blankenstein "ganz rasieren
und abbrechen zu lassen". |
15.05.1665 | Ein
Großbrand richtet in Blankenstein verheerenden Schaden
an. |
09.09.1666 | Ende
des jülich-klevischen Erbfolgestreites. Das Hattinger
Land fällt endgültig an das Kurfürstentum
Brandenburg. |
03.10.1720 | Aufstand
der Hattinger Bevölkerung gegen preußische
Werber. |
12.1720 | Im
Amt Blankenstein fördern 52 Bergwerke Steinhohle. |
1757–1762 | Während
des Siebenjährigen Krieges ist das Hattinger Land
von französischen Truppen besetzt. |
31.03.1758 | Hattinger
überfallen ein nach Langenberg abziehendes französisches
Lazarett und rauben dabei "angeblich" eine wertvolle
Kriegskasse. |
1780 | Eröffnung
der Ruhrschifffahrt. Endlich steht ein Transportmittel
für Massengüter zur Verfügung. |
1787 | Die
Rauendahler Kohlenbahn ist die erste "Eisenbahn" Deutschlands. |
1808-1813 | Das
Hattinger Land gehört zum napoleonischen Vasallenstaat
Großherzogtum Berg. |
1815 | Nach
der Vertreibung Napoleons werden die beiden Ämter
Hattingen und Blankenstein dem Kreis Bochum in der preußischen
Provinz Westfalen zugeordnet. |
01.07.1843 | Die
Stadt Hattingen scheidet aus dem Amtsverband Hattingen-Land
aus. |
29.10.1853 | Graf
Henrich zu Stolberg-Wernigerode kauft vom Rittergut Bruch
in Welper die ersten 76 Morgen Land zur Errichtung eines
Hüttenwerkes. Die Henrichshütte wird in den
folgenden 135 Jahren zum wichtigsten Arbeitgeber der Region. |
18.10.1861 | Die
Gasanstalt an der Wülfingstraße nimmt den Betrieb
auf. Die Hattinger Straßen erhalten von nun an Gasbeleuchtung. |
15.12.1869 | Hattingen
erhält einen Bahnanschluss. |
01.07.1885 | Bildung
des Kreises Hattingen. |
06.05.1907 | In
Hattingen gibt es erstmalig elektrisches Licht. |
10.12.1910 | Einweihung
des neuen Rathauses. |
1923-1925 | Das
Hattinger Land wird zur Erzwingung von Reparationsleistungen
von französisch-belgischen Truppen besetzt. |
01.04.1926 | Die
Gemeinden Baak, Dumberg, Niederwenigern und Winz schließen
sich zur Großgemeinde Winz zusammen, Bredenscheid
und Niederstüter zur Gemeinde Bredenscheid-Stüter. |
15.05.1926 | Die
Gemeinde Niederbonsfeld schließt sich der Großgemeinde
Winz an. |
01.08.1929 | Bildung
des Ennepe-Ruhr-Kreises. Der Kreis Hattingen wird aufgelöst. |
12.03.1933 | Die
Kommunalwahl besiegelt endgültig die nationalsozialistische
Machtübernahme auch auf lokaler Ebene. Zunehmende
Verfolgung von politischen Gegnern und Juden durch die
Nationalsozialisten. |
05.06.1935 | Der
Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises berechtigt die Gemeinde
Blankenstein, die Bezeichnung "Stadt" zu führen.
Bislang galt Blankenstein lediglich als Titularstadt. |
01.04.1937 | Auflösung
des Amtes Sprockhövel. Die Gemeinden Nieder- und
Obersprockhövel werden dem Amt Blankenstein zugeordnet. |
10.11.1938 | In
der so genannten "Reichskristallnacht" wird
auch in Hattingen die jüdische Synagoge an der Bahnhofstraße
von den Nationalsozialisten niedergebrannt, jüdische
Geschäfte und Wohnungen werden geplündert. |
01.04.1939 | Der
zur Gemeinde Winz gehörige Ortsteil Baak wird an
die Stadt Hattingen abgetreten, im Gegenzug erhält
Winz den Ortsteil Lembeck. |
02.09.1939 | Um
11.05 Uhr erfolgt die erste Luftschutzwarnmeldung des
Krieges. Bis Kriegsende werden 1.292 Fliegeralarme und
1.208 öffentliche Luftwarnungen ausgelöst. |
28.06.1941 | Die
ersten Hattinger Juden werden in der Gewehrfabrik an der
Ruhrbrücke ghettoisiert. Im April und Juli 1942 werden
sie dann in drei Transporten größtenteils nach
Zamosc und Theresienstadt deportiert und ermordet. |
23.01.1945 | Der
in Niederwenigern geborene katholische Widerstandskämpfer
Nikolaus Groß wird in Berlin-Plötzensee hingerichtet. |
03.1945 | Zwei
schwere Bombenangriffe auf die Henrichshütte richten
in Hattingen, Blankenstein und Welper verheerende Zerstörungen
an. 174 Tote sind zu beklagen. |
15.04.1945 | Amerikanische
Truppen dringen von Holthausen in das Stadtgebiet Hattingen
ein. |
08.05.1945 | Bedingungslose
Kapitulation der deutschen Wehrmacht, der 2. Weltkrieg
ist für Deutschland beendet. Von dem Gesamtbestand der 5.674 Hattinger Wohnungen sind 1.610 total zerstört und 3.681 teils schwer beschädigt. 137.000 cbm Schutt liegt auf den Straßen. Von den 18.063 Hattingern des Jahres 1939 fanden 909 Einwohner durch Kriegseinwirkungen den Tod. 515 Hattinger sowie 472 Soldaten der Ämter Hattingen-Land und Blankenstein fielen bei Kampfhandlungen. 195 Männer gelten als Vermisste. |
22.11.1949 | Im
Petersberger Abkommen kann die drohende Demontage der
Henrichshütte abgewendet werden. |
22.05.1959 | Beginn
der Verlegung des Flussbettes der Ruhr. Dadurch soll das
Werksgelände der Henrichshütte vergrößert
werden. |
01.04.1966 | Blankenstein,
Buchholz, Holthausen und Welper schließen sich zur
neuen Stadt Blankenstein zusammen. |
07.12.1969 | Der
erste Abschnitt der autofreien Fußgängerzone,
Heggerstraße, Gelinde und Obermarkt wird eingeweiht. |
01.01.1970 | Kommunale
Neugliederung: Die aus der Stadt Hattingen, dem größten
Teil der Stadt Blankenstein sowie fünf Gemeinden
des Amtes Hattingen-Land gebildet "Neue" Stadt
Hattingen umfasst 71 qkm mit 60.490 Einwohnern. |
11.07.1975 | Erstmalig
wird das Hattinger Altstadtfest gefeiert. |
1983-1987 | Höhepunkt
der Stahlkrise. Bei Mönninghoff/Gottwald und auf
der Henrichshütte werden etwa 4.000 Arbeitsplätze
abgebaut. |
01.01.1989 | Die
LEG erwirbt das Restareal der Henrichshütte zur Nutzung
als Gewerbe- und Landschaftspark. Die Ansiedlung moderner
Betriebe wird erfolgreich betrieben, der Strukturwandel
in der Stadt Hattingen läuft trotz zahlreicher Rückschläge
auf vollen Touren. |
01.12.1989 | Hattingen
wird in die "Arbeitsgemeinschaft Historische Stadtkerne
in Nordrhein-Westfalen" aufgenommen, 1992 erhält
auch Blankenstein diese Auszeichnung. |
1996 | Die
Hattinger feiern das 600jährige Stadtjubiläum. |
02.09.2000 | Eröffnung
des Westfälischen Industriemuseums Henrichshütte
(WIM). Das vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe unterhaltene
Museum erinnert an den „Weg des Eisens“ und
die mehr als 150-jährige Stahlgeschichte Hattingens. |
04.04.2001 | Die
Stadtverordnetenversammlung fasst den Beschluss, ein großes
Einkaufszentrum am Reschop/ZOB zu errichten. |
07.10.2001 | Papst
Johannes Paul II. spricht auf dem Petersplatz in Rom vor
60.000 Gläubigen den in Niederwenigern geborenen
katholischen Widerstandskämpfer Nikolaus Groß
selig. |
07.05.2002 | Die
neue Ruhrbrücke wird für den Autoverkehr freigegeben. |
10.10.2004 | Hattingen
wählt erstmalig eine Bürgermeisterin. Dr. Dagmar
Goch kann sich bei der Stichwahl gegen den Mitbewerber
Dr. Frank Burbulla durchsetzen. |
12.07.2005 | Der
Aufsichtsrat des finnischen Kone-Konzern bestätigt
die endgültige Schließung der Rolltreppenfertigung
in Hattingen. Etwa 300 der 400 Arbeitsplätze sind
betroffen. |
06.05.2006 | Bei
der Bravo-Supershow in Stuttgart wird die Nachwuchsband
„Nurso“ aus Hattingen zur besten Schülerband
Deutschlands gewählt. |
16.12.2007 | Weihe der neuen Synagoge für die
jüdische Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen am Erich-Mendel-Platz in
Bochum. Auch etwa 30 Hattingerinnen und Hattinger gehören dieser
Gemeinde an. |
01.01.2008 | Mit der Einführung des sog. Neuen
Kommunalen Finanzmanagements (NKF) ist eine vollständige Erfassung des
Vermögens sowie der Schulden erfolgt. Die Bilanzsumme beläuft sich auf
393.022.175,22 €, wovon rd. 384,6 Mio. € auf das Anlagevermögen
entfallen. Zum Anlagevermögen zählen u. a. Grundstücke, Gebäude, rd.
180 Kilometer Straßen, rd. 190 Kilometer Kanäle, 3.206 Straßenbäume
sowie Maschinen und Fahrzeuge. Dem stehen allerdings alleine
Verbindlichkeiten, insbesondere aus Krediten für Investitionen sowie
Krediten zur Liquiditätssicherung i. H. v. rd. 155,6 Mio. € gegenüber." |
02.04.2009 | Das 11.500 Quadratmeter große Einkaufszentrum Reschop-Carré wird mit einem Volksfest eröffnet. |
09.2013 | Fertigstellung der neuen Hauptfeuer- und Rettungswache am Wildhagen. |
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Thomas Weiß, Stadtarchivar
Stadtarchiv Hattingen 2013
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