Innovation in der kommunalen Integrationsarbeit
Die
Stadt Hattingen setzt sich seit Anfang der 1970er-Jahre in besonderer
Weise für die Integration von Zugewanderten ein. Migrantinnen und
Migranten sind heute untrennbarer Teil der Stadtbevölkerung und die
Städte sind auch aus demografischen, politischen und ökonomischen
Gründen auf sie angewiesen. Ob die Integration der Migrantenfamilien
jedoch gelingt, entscheidet sich wesentlich "vor Ort", nämlich in
Betrieben, Schulen, Stadtteilen und Nachbarschaften sowie nicht zuletzt
in Behörden und sozialen Diensten.
Die unmittelbare Verantwortung für die Gestaltung der Lebensverhältnisse
von Zuwanderern und Einheimischen liegt daher auf der kommunalen
Ebene. Eine aktive Gestaltung der Integration und des interkulturellen
Zusammenlebens bildet eine selbstverständliche und dauerhafte
Querschnittsaufgabe, der sich alle Politik- und Verwaltungsebenen
stellen müssen. Die interkulturelle Öffnung aller Regeldienste und
Einrichtungen der Verwaltung ist daher eine bedeutende
Schlüsselaufgabe.
Das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und
Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (MGFFI) will mit den
KOMM-IN-Fördermitteln die Kommunen darin unterstützen, ihre Angebote
und Strukturen zu verbessern, um die Integration von Menschen mit
Zuwanderungsgeschichte zu erleichtern.
Die Landesförderung, die beim Kompetenzzentrum für
Integration des Landes NRW in Arnsberg zu beantragen ist, konzentriert
sich auf die Schwerpunkte:
-
Transparenz herstellen,
- Vernetzung anstoßen und aufbauen,
- Qualität und Wirksamkeit der Angebote strategisch steuern und koordinieren
KOMM-IN Hattingen 2007 - 2008
Der FAK Migration hat sich zu Beginn seiner Arbeit
intensiv mit der Lebenssituation von Migrantinnen und Migranten in
Hattingen befasst und dem Verwaltungsvorstand im Frühjahr 2007 einen
Maßnahmenkatalog vorgelegt, der zugleich Ausgangsbasis für einen ersten
Antrag auf Gewährung einer KOMM-IN-Zuwendung war. Begleitet und
unterstützt wurde der FAK dabei von Hans Wietert-Wehkamp und Katja Feld
vom "Institut für soziale Innovation“ (ISIS) mit Sitz in Solingen.
Im Mittelpunkt der ersten KOMM-IN Förderphase standen die folgenden vier Ziele:
- Entwicklung eines Systems der strategischen Steuerung und Vernetzung
- Aufbau eines Systems zur ganzheitlichen Sprachförderung mit Schwerpunkt im Elementarbereich
- Einrichtung eines Systems von Sprach- und Kulturmittlern in Kooperation mit dem VFA e.V.
- Interkulturelle Orientierung und Öffnung der Verwaltung
Am 16. Februar 2008 wurden erste Arbeitsergebnisse in der Integrationskonferenz präsentiert.
Weitere Informationen:
Dokumentation 2007/2008
KOMM-IN Hattingen 2008 - 2009
Für 2008 hatte das Kompetenzzentrum für Integration des Landes NRW (Arnsberg) Mittel für eine zweite KOMM-IN-Phase bewilligt. Folgende Ziele standen im Mittelpunkt:
- Entwicklung von kurz-, mittel- und langfristig umsetzbaren Zukunftsstrategien (in den Fachbereichen)
- Entwicklung eines interkulturellen Handlungskonzeptes im Bereich der sozio-kulturellen Angebote der Stadt Hattingen
- Entwicklung eines abgestimmten Koordinationssystems Bildung und Erziehung
Auch die zweite Förderphase wurde vom Institut für
soziale Innovation extern begleitet und moderiert. Die
Arbeitsergebnisse in den genannten Zielbereichen wurden in der
Integrationskonferenz am 31. Januar 2009 umfassend vorgestellt.
Weitere Informationen:
Dokumentation 2008/2009
KOMM-IN Hattingen 2009 - 2010
Die dritte KOMM-IN-Förderphase, die ebenfalls in bewährter Kooperation mit dem Institut für soziale Innovation durchgeführt wurde, startete am 1. Juli 2009. Den Abschluss bildet die Integrationskonferenz 2010, die am 24. April 2010 durchgeführt wurde. Transparenz, strategische Koordination der Akteure und Steuerung der Wirksamkeit der Angebote waren erneut Schwerpunkte der Landesförderung.
Unter dem Projekttitel
"Hattingen weltoffen" - "Integration braucht Impulse zur Begegnung"
ging es um die Handlungsfelder Kultur, Wirtschaft und
Erziehung und den Aufbau eines interkulturellen
Kommunikationsmanagements. Neben dem Integrationsrat sowie den Sprach-
und Kulturmittlern (Integrationslotsen) waren der Fachbereich
Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Touristik, der Stadtmarketing
e.V. und das Presse- und Informationsbüro der Stadt Hattingen in das
Projekt eingebunden.
Weitere Informationen:
Dokumentation 2009/2010
KOMM-IN Hattingen 2010 - 2011
Den entsprechenden KOMM-IN-Antrag für diese
Förderperiode hat das Kompetenzzentrum für Integration des MGFFI-NRW am
05.05.2010 genehmigt. Im Mittelpunkt des neuen Antrags stand die
Mediennutzung von schwer erreichbaren Gruppen mit Zuwanderungsgeschichte.
Eine wichtige Erkenntnis im KOMM-IN Prozess 2009/2010
"Hattingen weltoffen" - "Integration braucht Impulse zur Begegnung" war
nämlich, dass sich das Informations- und Kommunikationsverhalten nicht
nur durch neue Informationstechnologien wie Handy und Internet,
sondern auch durch eine breitere kulturelle Vielfalt in der Bevölkerung
wandelt. Die Nutzungsweisen von Informations- und
Kommunikationsmedien unterliegen daher einem Wandel und stärkerer
Ausdifferenzierung. Milieuspezifische Nutzungsweisen sind von außen nur
schwer einzuschätzen. Diese Ausdifferenzierung stellt die
Öffentlichkeitsarbeit einer Stadtverwaltung, die möglichst das gesamte
Spektrum der Stadtgesellschaft erreichen will, vor neue
Herausforderungen. Aufgrund dieser Erfahrung ist es dringend
erforderlich, dass die Stadtverwaltung sich auf veränderte
Informations- und Kommunikationsroutinen in der Stadtbevölkerung ständig
neu einstellt und Strategien entwickelt, wie sie mit einer
ausdifferenzierten Informations- und Kommunikationskultur der
Stadtgesellschaft kompetent umgeht. Die geplante Untersuchung wurde in
enger Kooperation mit dem Presse- und Informationsbüro der Stadt
Hattingen sowie der vhs Hattingen durchgeführt. Die Präsentation
der Ergebnisse erfolgte in der Integrationskonferenz 2011 am Freitag,
28.01.2011. Die Ergebnisse der Studie wurden am 02.03. in einer
Perspektivwerkstatt weiter diskutiert.
Weitere Informationen:
Dokumentation 2010/2011 -Kurzfassung-
Dokumentation 2010/2011 -Langfassung-
Fazit 2010/2011
KOMM-IN Hattingen 2011 - 2012
Zum fünften Mal in Folge profitiert die Stadt Hattingen von
der KOMM-IN-Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen. Nur wenige
Städte vergleichbarer Größenordnung in NRW haben einen solch langen
Atem, wenn es um die nachhaltige Integration und Partizipation der
Zugewanderten geht. Diesmal geht es um die
Interkulturelle Bürgerbeteiligung als Erfolgsfaktor für eine interkulturell ausgerichtete Stadtentwicklungsplanung.
Das vom Rat der Stadt Hattingen beschlossene
Stadtentwicklungskonzept mit dem Zielhorizont 2030 stellt den
langfristigen Orientierungsrahmen für die künftige Entwicklung der
Stadt Hattingen dar. Bestandteil des Verfahrens, das im März 2011
begonnen hat, ist eine breite Beteiligung aller Einwohner/innen der
Stadt Hattingen. Das Stadtentwicklungskonzept wird eine Reihe von
thematisch und räumlich begrenzten Konzepten bündeln und diese zu einer
in sich abgestimmten Stadtplanung zusammen führen. Ein intensiver
Dialog zwischen Einwohner/innen, Wirtschaft, Politik, Verwaltung und
vielen anderen Akteuren der Stadtentwicklung ist ein unverzichtbares
Element dieses Planungsverfahrens. Um diesen Gesamtprozess
interkulturell auszurichten und eine kultursensible Beteiligung der
Einwohnerschaft zu erreichen, sollen die Erkenntnisse aus den
vergangenen KOMM-IN Prozessen (siehe oben) im Sinne eines
Wissenstransfers einbezogen und auf die spezifischen Herausforderungen
der Stadtentwicklung hin entwickelt werden.
Das Institut für soziale Innovation (Solingen) zeichnete
erneut zuständig für die externe Begleitung der Stadt Hattingen. Im
Rahmen der Integrationskonferenz am 27.04.2012 wurden erste Ergebnisse
sowie Überlegungen zum geplanten Integrationskonzept vorgestellt.
Nachfolgend finden Sie die Dokumentation des abgeschlossenen KOMM-IN
Prozesses incl. des Interviewleitfadens für die Ortsteilbefragungen.
Weitere Informationen
Dokumentation 2011/2012
Stadtentwicklungsprojekt Hattingen 2030
Wenn Sie noch Fragen zu KOMM-IN oder zur Arbeit des Integrationsrates der Stadt Hattingen haben oder sich aktiv an der Arbeit in den genannten Zielbereichen beteiligen möchten, dann wenden Sie sich bitte an: