Juli
Seit einem Jahr werden 15 Hattinger Kitas im Projekt „Unser Kita-Klimabaum“ begleitet. Startschuss war die Suche nach einem geeigneten Baum für eine Baumscheibenpatenschaft. Dieser Baum hat die Kitas und Ihre Kita-Kinder das ganze Jahr über begleitet:
Im Frühjahr sind mit den ersten kräftigen Sonnenstrahlen die Blätter aus den Knospen geschossen. Nach und nach haben sie sich entfaltet und drehen sich zur Sonne. Etwas später beginnt der Baum zu blühen. Von den Blüten werden Insekten angelockt, die bei der Suche nach Nektar den Blütenstaub von Blüte zu Blüte tragen.
Im Sommer trägt ein Baum tausende Blätter. Durch kleine feine Spalten in den Blattoberflächen verdunstet Wasser. Die Blätter produzieren auch Sauerstoff, den wir Menschen, aber auch die Tiere brauchen.
Mit Beginn des Herbstes fangen die Früchte mit den Samen darin zu reifen. Schließlich werden die Tage kürzer und die Blätter färben sich ein. Gleichzeitig fallen die Früchte mit den Samen zu Boden. Bald schon fegt der Wind die letzten Blätter von dem Baum.
Im Winter ruht der Baum. Er lebt von den Nährstoffen, die in den Wurzeln gelagert wurden. Vor Nässe und Kälte geschützt wird der Baum durch Rinde und Borke. Denn darunter liegen die Leitungen, die a dem Frühjahr Wasser- und Nahrung durch den Baum transportieren. An den Enden der Zweige sind die Knospen für das nächste Frühjahr schon zu erkennen. Wenn die Tage wieder wärmer werden, fangen die Winterknospen an zu wachsen, bis neue Triebe die festen Blatthüllen der Knospen zur Seite schieben.
Zum Ende des ersten Projektjahres wurde gefeiert: +++ Kommt wir feiern ein Baumfest! +++ war das Motto der Partyboxen, die den Kitas zur Verfügung gestellt wurden.
Frühling
Mit der Tag- und Nachtgleiche beginnt am 21. März der Frühling. Die
Tage werden immer länger und die warmen Sonnenstrahlen locken die
ersten Blüten hervor.
Mit dem wechselhaften Aprilwetter kommen
die Blätter aus den Knospen und das grüne Dach des Waldes schließt
sich. Dabei begleitet uns das Zwitschern der Vögel, die ihre Reviere
abstecken, nach Partnern suchen, Eiser legen und mit dem Brüten
beginnen.
Im Mai kehren die letzten Zugvögel zurück, die Obstbäume blühen und auf den Feldern leutet der gelbe Raps.
Juni
In den letzten Wochen konnte in den Projektkitas die Metamorphose eines Schmetterlings beobachten. Metamorphose heißt die Wandlung der Raupe zum Schmetterling. Als Raupe schlüpft der Schmetterling aus dem Ei. Nach einigen Tagen oder Wochen verpuppt er sich und aus der Puppe kommt schließlich der fertige Schmetterling. Jetzt ernährt sich der Schmetterling nicht mehr von Blättern, sondern saugt mit seinem langen Trinkrüssel Nektar aus Blütenkelchen.
In den Schmetterlingsgärten konnte die Metamorphose von Distelfaltern beobachtet werden. Distelfalter gehören zu den reiselustigen Schmetterlingen. Im Frühjahr machen sich die Distelfalter von West-Afrika auf den Weg zu uns nach Europa. Aber wie schafft er die 15.000 Kilometer lange Strecke mit seinen kleinen Flatterflügeln? Darüber haben Forscher lange gerätselt und schließlich beobachtet: Die Distelfalter, die in Afrika losfliegen, kommen gar nicht bei uns an, sondern ihre Urenkel!
In West-Afrika fliegt die erste Generation Distelfalter los. Nach vielen Kilometern Flug machen sie Pause und legen ihre Eier an Disteln ab. Während die Raupen schlüpfen, sich dick fressen und sich wieder verpuppen, sterben die Alttiere. Sobald die neuen Schmetterlinge aus der Puppenhülle geschlüpft sind, setzen sie den Weg ihrer Urenkel fort. Das wiederholt sich noch zweimal – bis die Urenkel der West-Afrika-Falter in Nord-Europa angekommen ist.
Zum Abschluss der Themenreihe zum Schmetterling, haben die Projektkitas ein Bastelangebot zur Verfügung gestellt bekommen
April und Mai
Im Mai sind wir mitten im Frühling – und dieser strotzt vor lauter Farben. Auf den Rapsfeldern leuchtet uns gelb entgegen, und die Obstbäume tragen rosa oder weiße Blüten. Weißdorn und Flieder blühen und verströmen ihren Frühlingsduft. Später im Mai öffnen sich noch Rosen- und Holunderblüten. Käfer und Raupen tummeln sich in den Baumkronen – wahrscheinlich auch in Ihrem Patenbaum. Die Kinder sind eingeladen, sich auf die Suche zu machen und die Becherlupe aus dem Rucksack lädt zum Weiteren Beobachten ein.
Auch in der Vogelwelt ist einiges los: viele Nester sind gebaut worden, aus den Eiern sind Vogelkinder geschlüpft und die Vogeleltern fliegen nun emsig hin und her, um Futter für ihren Nachwuchs zu finden.
Die Projektkitas haben im Mai einen Schmetterlingsgarten bekommen. In dem Schmetterlingsgarten werden in den nächsten Tagen und Wochen Distelfalter heranwachsen. Die Raupen in den Behältern sind einige Tage zuvor aus Eiern geschlüpft, um sich anschließend satt zu futtern und wachsen zu können. Jede Raupe verwandelt sich schließlich in eine Puppe. Nach ein bis zwei Wochen platzt die Puppenhülle auf und ein Schmetterling zwängt sich heraus. Er pumpt Blutflüssigkeit in die Flügel. Jetzt muss der Schmetterling gefüttert werden und kann noch ein paar Tage beobachtet werden. Dann muss er freigelassen werden und beginnt seinen ersten Flug über die Wiese.
Die Kinder in den Projektkitas konnten dieses Naturschauspiel über mehre Tage und Wochen mit großer Begeisterung beobachten.
Schmetterlingsprojekt in der Kita Vidumestraße
Winter
März
Mit dem Monat März beginnt der Frühling. Nach dem langen Winter warten
nun alle auf wärmere Temperaturen und Sonne. Aber noch sind die Nächte
kalt und am Morgen schweben kleine Wassertropfen in der Luft, die Nebel
bilden. Die Tage werden merklich länger, da die Sonne jeden Tag vier
Minuten früher aufgeht. Der Nebel löst die Sonne dann schnell auf.
Nach
dem nassen Winter ist die Erde voll mit Wasser und so werden die ersten
Wiesen grün und der Knospen an den Zweigen beginnen zu wachsen.
Die
im Herbst gepflanzten Frühblüher bilden jetzt die ersten
Frühlingsblumen. Vielleicht blühen die Baumscheiben der Projektkitas
schon? In der Natur sind die Frühblüher am Waldrand und im Wald
anzutreffen. Solange die Bäume noch keine Blätter tragen, fällt das
Sonnenlicht auch auf den Waldboden.
In der Märzsonne erwachen
Schmetterlinge und Käfer aus ihrer Winterstarre. Auch Schlangen und
Echsen werden nun gewärmt und können sich wieder bewegen. Bald können
wir auch die Vögel wieder zwitschern hören, deren Gesang von Tag zu Tag
vielstimmiger wird.
Wir wollen auch im Projekt den Frühling einläuten und beginnen einen Themenblock rund um Schmetterlinge.
Februar
Der Februar ist meist der sonnigste der drei Wintermonate. Vielleicht fällt jetzt auch noch mal Schnee?! Auf jeden Fall werden die Tage wieder spürbar länger. Bei feuchter Winterluft bilden sich auf Zweigen und Gräsern winzige Tröpfchen. Diese Tröpfchen gefrieren in der kalten Luft und es entsteht Rauhreif: die Natur sieht wie aus Zuckerguss aus. Vielleicht können Sie dieses Naturphänomen auch an einem Patenbaum und seiner Umgebung beobachten?!
Um sich vor den kalten Temperaturen zu schützen, haben die Bäume im Herbst sein Laub abgeworfen. Aus den Blättern haben die Bäume vorher viele Nährstoffe gezogen, unter anderem Zucker. Der Zucker wirkt jetzt als Frostschutzmittel und hindert das Wasser in den Zellen am Gefrieren. Außerdem enthält die Rinde kein Wasser und schützt den Stamm wie eine Daunenjacke.
Die im Herbst gepflanzten Frühblüher sind immer noch unter der Erde. Wenn die Sonne im Spätwinter die Erde wieder erwärmt, ist das das Startsignal für die Pflanze, wieder zum Vorschein zu kommen.
Viele Sommerblumen wie Ringelblumen, Kornblumen und Sonnenblumen, die zu Beginn der Patenschaft mit der Blühsamenmischung gesät wurden, überlassen das Überleben ihren Kindern. Im letzten Sommer haben die Blumen Samen ausgebildet, die auf den Boden gefallen sind und dort den Winter aushalten. Bald, im Frühjahr, fangen sie wieder an zu keimen, wachsen und blühen. Von den Samen ernähren sich übrigens auch viele heimische Vögel, die den Winter hier verbringen.
Die Projekt-Kitas bekommen im Februar eine Bastel- und Bewegungsaktion zur Verfügung gestellt.
Januar
Gerade im Winter lassen sich Vögel
wunderbar beobachten. Und Futterstationen eignen sich besonders
um die Vögel anzulocken, um dann in Ruhe die Vögel anschauen zu
können. Im Dezember konnten die Vögel schon das Wildvogelfutter in Form
gebastelter Törtchen picken. Im Januar bekommen die Projektkitas ein Paket zum Bau eines Spatzenfutterhauses. Die Anleitung, das
Bastelmaterial, sowie das Wildvogelfutter sind in diesem
Paket enthalten.
Eine kleine Anmerkung zu dem
Futterhäuschen: die Milchtüte kann noch mit einem kleinen
Dach versehen werden. Dann bleibt das Futter auch trocken.
In der städtischen Kita Poststraße wurden fleißig Futterhäuser für Vögel gebastelt.
Herbst
Dezember
Der Herbst
neigt sich dem Ende zu und am 21. Dezember beginnt mit dem kürzesten
Tag des Jahres der Winter.
In der Tierwelt haben sich die
Winterschläfer auf ihren Winterschlaf vorbereitet. Dick gefressen
ziehen sich Igel, Haselmaus und Siebenschläfer an einen warmen
Schlafplatz zurück. Fledermäuse überwintern gerne in Felsenhöhlen.
Herzschlag
und Atmung werden während des Winterschlafs ruhiger und die
Körpertemperatur sinkt stark ab und gleicht sich fast der Umgebung
an. Deswegen müssen die Tiere nicht fressen, haben keinen Durst und
müssen auch nicht auf‘s Klo.
Eichhörnchen,
Feldhamster und Dachs halten dagegen immer nur ein paar Tage Ruhe.
Danach verlassen sie ihren Schlafplatz, um nach Nahrung zu suchen
oder von ihren Vorräten zu fressen.
Viele unserer heimischen Vögel bleiben während des Winters in
unseren Gärten und Städten. Sie suchen sich ihr Futter selber. Manchmal
ist es aber nicht einfach für die Vögel, da das Futter schwierig zu
finden ist, weil zum Beispiel zu wenig Hecken und Sträucher da sind, die
im Winter noch Früchte tragen. Oder weil die Gärten so aufgeräumt sind,
dass darin nichts Fressbares wächst. Deswegen sollen im Dezember die
Vögel unterstützen werden.
Die
Projekt-Kitas bekommen im Dezember ein Paket mit Anleitung für eine
Vogelfutter am Stiel, sowie Wildvogelfutter und weiteres Bastelmaterial.
Das fertige Futter am Stiel können die Kitas in ihren Patenbaum hängen
und vielleicht auch die Vögel beim Picken der ersten Körner beobachten.
Eine Übersicht über einzelne Vogelarten bietet dieses Vogelposter.
November
Im November befinden wir uns mitten im Herbst. Die Blätter färben
sich nach und nach in braunen oder roten Tönen. Die kräftigen Farben
laden zum Sammeln und Pressen der Blätter ein.
Der Baum bereitet sich
nun in großen Schritten auf die Winterruhe vor. Dies zu beobachten ist
immer wieder spannend. Aber was passiert gerade mit dem Baum?
Im
Herbst beginnt der Baum mit der Vorbereitung auf die Winterruhe. Da im
Winter die Böden oft gefroren sind, steht dem Baum kein Wasser zur
Verfügung. Ohne Blätter kann der Baum aber ziemlich lang ohne Wasser
auskommen. Deswegen entzieht der Baum den Blättern alle Nährstoffe und
verschließt die Blattstiele. So bekommen die Blätter kein Wasser mehr.
Sie werden bunt, welken und fallen schließlich ab.
Im
November kommt es in den Kitas zu einem Wettstreit unter den
Saugrüsseln. Die Kitas bekommen Materialien für einen spannenden
Saugrüsselwettstreit zur Verfügung gestellt.