Beim Klimacheck unter den Ersten
Hattingen/Ruhr. Die
sommerliche Hitze macht das Leben in unseren Städten teilweise
unerträglich. Allerdings: Wer in
Hattingen bei den extremen Temperaturen ein schattiges Plätzchen
sucht, ist gut aufgehoben, denn es gibt deutlich mehr Grün und
weniger versiegelte Flächen als in anderen Städten in Deutschland.
Das hat aktuell die Deutsche Umwelthilfe bei ihren Analyse von 190
Kommunen mit über 50.000 Einwohnern bei ihrem ersten Klimacheck
festgestellt. Hattingen landet im bundesweiten Vergleich auf Platz 5.
„Es macht uns
stolz, so gut abgeschnitten zu haben, auch wenn wir es aufgrund
unserer Lage leichter haben als andere Städte. Trotzdem spiegelt das
Ergebnis auch unsere Bemühungen um den Hitzeschutz wider und ist uns
Ansporn weiter zu machen“, so Hattingens Bürgermeister Dirk
Glaser.
Die Analyse
betrachtet Flächenversiegelung und Grünausstattung in den Städten,
basierend auf neuen Daten von Luftbildaufnahmen. Für die
Gesamtbewertung wurden die Flächenversiegelung und das Grünvolumen
kombiniert betrachtet, wobei die Flächenversiegelung stärker
gewichtet wird.
Das Hattinger
Stadtgebiet besteht zu einem Viertel aus Wald und hat damit aufgrund
seiner Lage eine gute Ausgangsposition im Städtevergleich.
Allerdings hat sich Hattingen schon vor über dreißig Jahren auf den
Weg gemacht und dort Grünflächen geschafft, wo früher die
Grundstücke versiegelt waren. So wurde das 140 Hektar große Areal
der Thyssen Henrichshütte in einen Gewerbe- und Landschaftspark mit
viel Wasser und Freiflächen umgestaltet.
Grundsätzlich ist
das stadtplanerische Ziel in Hattingen: Innen vor Außenentwicklung.
Das heißt es sollen nach Möglichkeit Flächen in der Innenstadt
bebaut und nachverdichtet werden sowie Altstandorte genutzt werden.
Beispiele dafür sind die Fläche an der Bredenscheider Straße,
Schulstraße und Friedrichstraße oder zukünftig das ehemalige
O&K-Gelände.
Aber auch aktuell
gibt es viele große und kleine Projekte, die umgesetzt werden, um
das Grün wieder in die Stadt zu holen, wie Baudezernent Jens Hendrix
weiß: „Wir haben vor einigen Jahren mit finanzieller Hilfe eines
Förderprogrammes den Parkplatz an der Roonstraße umgestaltet.
Kleinere Flächen wurden entsiegelt und 23 Bäume gepflanzt. Auch
bei dem Entwurf für den Platz vor dem Rathaus werden zusätzliche
Bäume eingeplant.“
In der täglichen
Arbeit der Stadtverwaltung spielt auch das Thema ökologische
Aufwertung von Flächen eine Rolle. So wurden zahlreiche Rasenflächen
in Wildblumenwiesen umgewandelt. Beim Thema Schottergärten setzt die
Stadt auf Aufklärung und nicht auf Verbote, um Bürgerinnen und
Bürger davon zu überzeugen, ihre Vorgärten nicht in eine
Steinwüste, die sich im Sommer stark aufheizt, zu verwandeln. So
wurden in der Stadt mehrere Mustergärten als Inspiration für eine
ökologische Gestaltung angelegt.
Hattingen nimmt mit
seiner Klimaschutzbeauftragten an dem Kooperationsprojekt
„Klimabäume-Unsere Streuobstwiese“ mit dem Regionalverband
Ruhr
teil. Kitas haben auf ihrem eigenen Gelände Bäume gepflanzt und
pflegen diese. Mit der Aktion soll nicht nur die
grüne Infrastruktur ausgebaut werden, sondern auch Kinder der
teilnehmenden Institutionen gezielt an diese Themen herangeführt
werden.
Weitere
Infos gibt es auf www.hattingen.de