Auf den Spuren der Gleichberechtigung

Ausstellungseröffnung „Mathilde 2.0“

Hattingen/Ruhr. „Wir sind sehr stolz euch hier begrüßen zu dürfen – denn Hattingen ist eine bunte Stadt und ihr seid ein Teil dieser offenen Gesellschaft,“ begrüßt Bürgermeister Dirk Glaser die zahlreichen Gäste im vollen Hattinger Rathaus. Denn im Rahmen des diesjährigen Anneke-Preises sind Schülerinnen und Schüler einer Internationalen Förderklasse des Berufskollegs Hattingen in das Leben der Frauenrechtlerin Mathilde Anneke eingetaucht. Die kreativen Ergebnisse sind noch bis zum 28. Juni unter dem Titel „Mathilde 2.0“ im Foyer des Hattinger Rathauses zu sehen.

In Zusammenarbeit mit den Stadtarchiven Hattingen und Sprockhövel haben sich die Jugendlichen verschiedener Herkunft mit den revolutionären Gleichheits-Idealen der Aktivistin aus dem 19. Jahrhundert auseinandergesetzt und diese mit ihren eigenen Lebenswirklichkeiten verglichen. „Mathilde Anneke war eine faszinierende Frau, die mit ihren fortschrittlichen Gedanken zu Freiheit, Gleichberechtigung und Bildung noch heute begeistern kann“, sagt Hattingens Stadtarchivar Thomas Weiß. Denn die Schülerinnen und Schüler haben nicht nur intensiv zu Annekes Leben geforscht, sondern auch viele Gemeinsamkeiten mit ihr entdeckt: Auch sie musste ihre Heimat verlassen, sich in einer neuen Umgebung orientieren und Rückschläge in Kauf nehmen.

In Kooperation mit dem Hattinger Stadtmuseum ist aus diesen Eindrücken ein vielseitiges Kunstprojekt entstanden. Für die meisten Jugendlichen war es eine völlig neue Erfahrung vor einer weißen Leinwand zu stehen und sich kreativ auszudrücken – doch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Unter Anleitung der Museumspädagogin Alexandra Luczak sind facettenreiche Bilder entstanden, die Themen wie Freiheit, Menschenrechte und Rollenklischees behandeln. „Mathilde Anneke hat mich sehr inspiriert und ich kann noch viel von ihr lernen,“ erklärt eine Schülerin stolz ihr Bild. „Unser Zusammenleben sollte von Liebe, Respekt und Wertschätzung geprägt sein,“ appelliert ein weiterer Mitschüler an alle Teilnehmenden.

Mathilde Franziska Anneke, eine der berühmtesten Frauenrechtlerinnen und Aktivistin gegen die Sklaverei, ist 1817 in Sprockhövel geboren und in Hattingen aufgewachsen. Bevor sie in die USA auswanderte, gab sie als Journalistin die erste Frauenzeitschrift Deutschlands heraus.


Foto: Zahlreich sind die Gäste erschienen, um sich über die Kunstwerke auszutauschen (C) Stadt Hattingen

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