Baubeginn 2028 geplant
EN-Kreis. Der Kreistag des Ennepe-Ruhr-Kreises hat die Planung
einer neuen Förderschule für Lern- und Entwicklungsstörungen beschlossen. Sie
soll in Hattingen gebaut werden. Damit reagiert die Politik auf den stark
gestiegenen Bedarf an Schulplätzen in diesem Bereich – innerhalb der letzten
fünf Jahre hat sich die Zahl der betroffenen Kinder nahezu verdoppelt.
Zwei Varianten standen zur Auswahl: Die Planung eines
kompakten Baukörpers für zwölf Klassen sowie eine größere Variante mit Platz
für 16 Klassen. Entschieden hat sich die Kreispolitik für die größere Variante.
Der Kostenrahmen beträgt nach derzeitigen Schätzungen etwa 34,5 Millionen Euro.
Beschlossen wurde zunächst die Bereitstellung von Planungsmitteln in Höhe von
773.000 Euro.
Als möglichen Standort des Neubaus nennt die
Beschlussvorlage der Kreisverwaltung eine freie Fläche an der Lindstockstraße
gegenüber dem Schulzentrum Holthausen in Hattingen. Diese befindet sich im
Eigentum der Stadt. Im Rathaus liegt zudem die baurechtliche Planungshoheit.
Den Einstieg in das Vorhaben soll die Kreisverwaltung jetzt gemeinsam mit
Hattingen zügig vorantreiben. Vorgesehen ist ein zweistöckiges Gebäude, das
neben Klassenräumen offene Lernlandschaften und Fachräume bietet. Mit dem
Baubeginn kann nach derzeitiger Kenntnis in 2028 gerechnet werden.
Der neue Standort in Hattingen soll nicht nur die
bestehenden Förderschulen in Witten und Gevelsberg spürbar entlasten, sondern
auch die Schulwege für viele Kinder und Familien deutlich verkürzen.
Gleichzeitig ist der Neubau ein zentraler Baustein eines umfassenden
Schulentwicklungsprozesses, mit dem der Ennepe-Ruhr-Kreis auf aktuelle und
künftige Herausforderungen in der sonderpädagogischen Förderung reagiert.
Besonders bedeutend: Mit dem neuen Angebot wird erstmals
wieder eine öffentliche Förderschule mit dem Schwerpunkt "emotionale und
soziale Entwicklung" in der Sekundarstufe I im Kreisgebiet geschaffen –
bislang existiert dafür lediglich eine Schule in privater Trägerschaft (Ev.
Stiftung Loher Nocken in Ennepetal). Gleichzeitig stärkt das Projekt die
Wahlmöglichkeiten der Eltern und schafft mehr individuelle Bildungswege für
Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf.