Nächste Planungsphase beschlossen
Hattingen/Ruhr.
Für die Fläche zwischen Feldstraße, Talstraße und Bredenscheider Straße soll
der Bebauungsplan Nr. 178 „Klimaquartier Pottacker“ aufgestellt werden und
damit bestehendes Planungsrecht überarbeitet werden. Das hat der
Stadtentwicklungsausschuss einstimmig beschlossen. Ziel des Bebauungsplanes ist
die Schaffung von Baurecht für den Geschosswohnungsbau der heutigen
Klimaansprüchen gerecht wird.
Der neue Bebauungsplan ist erforderlich, weil sich das
städtebauliche Konzept gegenüber der alten Planung geändert hat. Die
ursprünglichen Pläne sahen unter anderem Stadtvillen in Kombination mit
Doppelhäusern und teilweise Mehrfamilienhäusern vor.
Geändert wurde diese Planung aufgrund eines Antrages der
Kommunalpolitik im Jahr 2022, der vorsieht die Planung für das Quartier
Pottacker im Sinne einer nachhaltigen Quartiersentwicklung zu überarbeiten. Zur
Umsetzung der neuen Ziele kooperiert die Stadt mit NRW.URBAN, der
Tochtergesellschaft des Landes NRW für Stadtentwicklung.
Im Vorfeld der Neuplanung wurde ein städtebaulicher
Realisierungswettbewerb durchgeführt. Acht
Büros hatten ihre Ideen und Entwürfe für das Gebiet eingereicht. Das
Preisgericht – bestehend aus Lokalpolitik und externen wie internen Fachleuten
– hat im Mai 2024 einstimmig den Siegerentwurf festgelegt. Er dient als
Grundlage für die weitere Entwicklung des Gebiets.
D
er städtebauliche Entwurf sieht für das knapp drei Hektar
große Gebiet rund 200 Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau mit mindestens 30
Prozent öffentlich gefördertem Wohnraum vor. Das Mobilitätskonzept zeigt
zukunftsweisend auf, wie ein autoarmes Quartier mit niedrigem
Stellplatzschlüssel gestaltet werden kann. Es sind Mobilitätsstationen und
unterschiedliche Sharing-Angebote integriert. Auch Platz für andere Nutzungen,
wie zum Beispiel Co-Working, flexibel nutzbare Mehrzweckräume oder ein Café
sind vorgesehen. Im mittleren Bauabschnitt ist eine vom Pottacker erschlossene
Tiefgarage verortet. Im Norden, in unmittelbarer Nähe zur Grundschule, ist eine
vierzügige Kita vorgesehen.
Durch die Neuplanung soll unter anderem die bestehende
Nachfrage nach zentrumsnahen Wohnflächen bedient werden. Darüber hinaus soll
mit der neuen Bebauung die Lücke in der Siedlung geschlossen werden und mit den
angrenzenden Quartieren verknüpft werden. Durch diese innerstädtische
Entwicklung mit einer moderaten Steigerung der baulichen Dichte kann einer
guten Ausnutzung und Stärkung der vorhandenen Infrastruktur nachgekommen
werden. Gleichzeitig soll der Klimaschutz besonders berücksichtigt werden,
erläutert die Verwaltung in der Sitzungsvorlage.
Der Bebauungsplanentwurf wird zusammen mit der NRW.URBAN
sowie dem Planungsbüro ISR Innovative Stadt- und Raumplanung GmbH erarbeitet,
welches den Siegerentwurf im Rahmen des städtebaulichen Realisierungswettbewerb
hervorgebracht hat. Im weiteren Verfahren wird das städtebauliche
Konzept finalisiert und darauf aufbauend ein Bebauungsplanentwurf erarbeitet.
Ziel ist es, den Bebauungsplan Anfang 2026 zu beschließen. In der Zwischenzeit
werden Behörden und die Öffentlichkeit an dem Verfahren beteiligt und die
Anregungen ausgewertet und eingearbeitet.
Foto
Stadt Hattingen: Baudezernent Jens Hendrix und Stadtplanerin Kyra Nieland