Fahrrad-Routen werden sicherer
Hattingen/Ruhr. Nachdem in den letzten Jahren bereits viele Projekte in Hattingen zum Thema Nahmobilität umgesetzt wurden, stehen nun die nächsten Pläne an: Die Stadt Hattingen möchte in diesem Jahr Lücken im Radverkehrsnetz schließen und Radwege sicherer gestalten. Dazu hat sie im Ausschuss für Umwelt, Mobilität und Klimaschutz verschiedene Maßnahmen vorgestellt, die beschlossen wurden.
Die Optimierung der Radwege steht im Zusammenhang mit der Mitgliedschaft der Stadt in der „Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e.V.“, kurz AGFS NRW. „Jetzt geht es darum gemeinsam Maßnahmen zu realisieren, die sich schnell umsetzen lassen, um die Sicherheit für Radfahrende und Fußgänger zu gewährleisten, teilweise durch Interimslösungen bis sich größere Projekte realisieren lassen“, erläutert Baudezernent Jens Hendrix im Ausschuss.
In den Fokus hat die Stadt drei Hauptrouten genommen, die den Radverkehr besser und sicherer mit der Innenstadt vernetzen sollen: Dazu zählt die Route vom Ruhrtalradweg über den Gewerbe- und Landschaftspark Henrichshütte bis zur Bahnhofstraße, welche anschließend in die Innenstadt führt. Innerhalb der Stadt dient die Strecke von der Kosterbrücke über die August-Bebel-Straße und Nierenhoferstraße bis hin zur Lembeck-Kreuzung als zentrale Nord-Süd-Verbindung. Der Ortsteil Holthausen soll über die Holthauser Straße sicherer an die Innenstadt angebunden werden.

In diesen Bereichen ist unter anderem geplant, Verkehrsschilder für Geh- und Radwege zu überprüfen und auszutauschen. Beispielsweise wird im Bereich zwischen dem Parkplatz des Bürgerbüros und dem LWL-Industriemuseum Henrichshütte der obere Weg entlang des Henrichsteichs als gemeinsamer Rad- und Fußweg beschildert. Der untere Parallelweg entlang des Ufers bleibt durch entsprechende Beschilderung als „Gehweg“ dem Fußverkehr vorbehalten.
An einigen Stellen ist zudem geplant, Fahrbahnmarkierungen zu ergänzen oder ganz neu aufzubringen. Zwischen der Roonstraße und dem Hochbunker an der August-Bebel-Straße sollen in beide Fahrtrichtungen Fahrrad-Symbole auf der Fahrbahn markiert werden. Zusätzliche Markierungen an Bordsteinabsenkungen führen außerdem sicherer vom Geh- und Radweg auf die Fahrbahn. Zwischen der Reschop-Kreuzung und dem Bahnviadukt an der Nierenhoferstraße plant Straßen.NRW zukünftig einen festen Radfahrstreifen zu installieren. Bis zur Realisierung soll die vorhandene Markierung durch Fahrradsymbole auf der Fahrbahn übergangsweise ersetzt werden.
Auch auf der Holthauser Straße, welche in die Zuständigkeit des Ennepe-Ruhr-Kreises fällt, werden Markierungen aufgetragen. Zwischen der Nordstraße und der Dorfstraße sollen dort in beide Fahrtrichtungen als Interimslösung Fahrradpiktogramme auf den rechten Fahrbahnrand aufgetragen werden. Langfristig soll dort ein Radweg entstehen.
Um an Straßen auf querende Radfahrende hinzuweisen, wird an einigen Stellen die Fahrbahn rot eingefärbt, wie zum Beispiel im Bereich des Industriemuseums Henrichshütte. Rotmarkierungen von Fahrradfurten sind auch an den Einmündungen An der Kost, Marxstraße, Am Büchsenschütz und Hüttenstraße geplant.
Da die Stadt nicht für alle Straßen zuständig ist, sind einige Maßnahmen nur Zwischenlösungen. Auf der Kosterbrücke muss beispielsweise von Straßen.NRW noch eine Geländeerhöhung montiert werden. Dies ist Voraussetzung, um die Gehwege in beide Richtung neu zu beschildern, so dass diese von Radfahrenden mitgenutzt werden müssen.
Alle Maßnahmen sind mit der Polizei abgestimmt und sollen bis zum Ende des Jahres abgeschlossen werden. Die Kosten sind mit 86.000 Euro kalkuliert.
Foto: Symbolbild (C) Canva